Sicily, here I come!!

Januar 4th, 2013

Ein Freiflug musste weg, also warum nicht Sizilien!?! Das Hotel in Cefalu‘ ist wirklich der Hit! Direkt auf einer Klippe gelegen. Ich hatte bestimmt schon teurere Hotels, auch welche mit mehr Sternen, aber diese Lage ist einmalig!! Nur das aggressive Klatschen der Wellen und das aufdringliche Geschrei der Möwen! Herrlich!! Hab ich auch verdient! Es hat sogar seinen eigenen Krimi, der hier spielt!! Als etwas problematisch erwies sich die Ernährung, da das Hotel eine Sommerresidenz darstellt, hatten entsprechend die Restaurants geschlossen, was natürlich die Ruhe fördert, aber andererseits für die Jünger Bacchus‘ Probleme aufwirft!! Wer will denn schon gern mit dem Auto zum Abendessen fahren und auf den wichtigsten Teil des italienischen Menüs verzichten??!!
Autofahren ist sowieso ein echtes Abenteuer!! Die Italiener fahren so, wie die meisten Deutschen gerne fahren würden, sich aber nicht trauen zu fahren!! Die erste Lektion habe ich gleich auf der Autobahn gelernt!! Ein Hupkonzert aller anderen Verkehrsteilnehmer bedeutet nicht, „Hallo, attraktiver älterer Herr wollen Sie einen Espresso mit mir trinken?“ oder „Eh, schieb deinen Asphaltpickel von der Überholspur!“, sondern „ Alter, mach das Licht an, da vorn stehen die Bullen!“ Die zweite war, dass wer blinkt, sich als Ausländer outet! Eigentlich brauchen die Italiener die Blinker nur für die Warnblinkanlage, dann ist es allerdings das Parklicht, wenn man das anmacht, darf man überall parken!!
Das Essen ist prima! Es gibt viele kleine Läden mit einem riesigen Angebot an Schinken, Wurst, Käse und Wein! Habe nach drei Tagen erst einmal warm gegessen!! Verständigung klappt prima! Englisch oder Deutsch, eins geht immer!
Der Ätna war cool! Leider kam ich nur bis 1900 Meter rauf, das Wetter war zu unbeständig und zu windig! Der letzte Ausbruch ist mir irgendwie entgangen! Hat mehrere Häuser erwischt!
Palermo ist sehenswert! Bin eine ganze Weile mit offenem Rucksack rumgelaufen! Keine Ahnung, ob ich vergessen hatte ihn zu schließen, oder ob jemand sein Glück versucht hat! Auf jeden Fall fehlt nichts! So viel zu dem Vorurteil! Und ich war wieder mal in finsteren Gegenden!!

Lisboa

Januar 19th, 2012

27.12.11 – 02.01.12
Es war mal wieder so weit: Das Fernweh rief!! Lissabon stand schon lange auf meiner Wunschliste. Keine Ahnung, warum!?! Einen Großteil der Schuld kann man wohl der Literatur geben. Aber auch wenn man nicht zum Geheimdienst gehört oder nach verstorbenen Ärzten sucht, hat Lisboa für jeden etwas zu bieten! Das Leben fließt hier deutlich geruhsamer.
DSC00678
Mit dem Wetter hatte ich Glück! Gleich am ersten Tag hat es beim Besuch auf der Festung zu einem Sonnenbrand gereicht! Nach der Ankunft bin ich wie immer erst mal durchs Viertel gezogen. Es gibt noch viele Tante- Emma- Läden und kleine Cafés. Habe mich gleich mit Rotwein, Käse und Gebäck eingedeckt. Die Verständigung hat geklappt, obwohl meine fünf Worte Russisch nicht viel geholfen haben, kamen immer wieder ein paar davon raus!! Muss die Macht der Gewohnheit sein! Schwieriger war es, einen Korkenzieher aufzutreiben! Eigentlich sollte das in einem Weinland wie Portugal kein Problem sein, aber man sieht…! Es schien auch den Leuten peinlich zu sein, dass niemand einen im Angebot hatte! Zwar war jeder Gefragte bereit, mir meine Flasche zu öffnen, aber einen Korkenzieher verkaufen konnte keiner. In einem winzigen Supermarkt führte mein Begehr zu einer kurzen Beratung der Angestellten. Worauf ein Verkäufer offensichtlich eine Idee hatte und ins Lager verschwand. Freudig strahlend kam er zurück mit einem original verpackten Supermodel von Korkenzieher: „Here, it’s a gift!!“ Er ließ sich auch auf keine Verhandlungen ein! Peinlich! Ich konnte nicht mal aus Dankbarkeit richtig einkaufen, da ich schon alles in den kleinen Läden besorgt hatte! Na, ein paar Zitronen und Würstchen gehen immer!
Das Hotel liegt recht günstig! Die Metro, Busse und der Airportshuttle verkehren in Sichtweite. Der Barkeeper war eine besondere Nummer! Er musste immer erst gesucht werden und mitunter konnte man schon ein Weilchen auf ihn warten, denn seine Telefongespräche schienen immer sehr interessant zu sein! Aber als „Entschuldigung“ erfand er eine neue Methode des Bestellens an der Bar! „Try first! It’s only fair, before you buy something, you don’t like!“ Das hieß, einen Einfachen gab es immer auf’s Haus!
P1040989
Von den vielen Restaurants in der Nähe ist das „Costellao Gaucho“ unbedingt zu empfehlen!! Lukullus wäre stolz auf diese Stätte der Gastlichkeit! Besonders empfehlenswert ist diese Lokalität für Leute, die des Lesens mächtig sind und auch bereit, diese Fertigkeit konsequent anzuwenden. Ich hingegen hatte nur die erste Zeile gelesen, aus der man entnehmen konnte, dass das Vorspeisenbuffet 20 (zwanzig) verschiedene Appetizer beinhaltete! Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen! Leider hatte ich nicht weiter gelesen, denn in der nächsten Zeile stand, dass der zweite Gang 20 (zwanzig) verschieden zubereitete Fleischsorten umfasste, neben den Beilagen!!!! Also, ich zu den leckeren Vorspeisen und den Teller so richtig vollgepackt! Alle zwanzig hatte ich nicht geschafft, man muss Prioritäten setzen! Die Nachbarn am Tisch grinsten. Aber Ausländer von solchem Umfang schaffen schon was weg! Erfolgreich bezwang ich auch meinen riesigen Teller und war rechtschaffen gesättigt, als ich vom Hauptgang in Form des „fliegenden Buffets“ überrascht wurde! Die Kellner kamen mit den Spießen an den Tisch und schnitten Stücke oder Scheiben runter! Jetzt konnte ich mir auch die Zuckerzange erklären, die neben Messer und Gabel lag! Man benutzte sie, um die geschnittenen Fleisch- und Wurststücke von Spieß zu nehmen. Prioritäten waren wieder gefragt! Schaffleisch muss zuerst weg! Das darf nicht kalt werden!! Nach ein paar Bissen war klar, das Motto des Abends hieß, den Magen verrenken und dem Wirt was schenken! Aber es war auf keinen Fall zu schaffen! Der Wein war so lecker, der sollte unter keinen Umständen zurück bleiben! Die tollen Wurstsorten mussten auch noch rein!! Aber dann war Schluss! Ein Kräuter hätte vielleicht geholfen! Aber das Englisch des Oberkellners ist nur geringfügig besser als mein Kisuaheli gewesen. Bei YES und NO war Schluss! Und Kräuter auf Spanisch und Französisch hatte ich noch nicht! Kann man mal wieder sehen, was man wirklich im Leben braucht, lernt man nicht im Sprachunterricht! Das Limit war erreicht! Ich konnte nicht mal den Kopf bewegen! Der Fingerhut voll Mocca half auch nicht! Also, so schnell wie möglich ins Hotel und den Bartender gesucht! Aber ich hatte Glück! Er war hinter der Bar und erkannte meine Situation! Er war der Meinung, dass nur ein angewärmter portugiesischer Brandy helfen würde und ich war wirklich nicht in der Verfassung zu diskutieren! Es hat richtig geholfen!
Militärmuseum, Botanischer Garten, Vasco d Gama, Alfama, Flussfahrt

Nischni Nowgorod

April 3rd, 2011

Das Frauentagswochenende habe ich in Nischni Nowgorod verbracht. Auf meine Frage, welche Städte in Russland sehenswert wären, empfahlen viele Nischni Nowgorod oder Kazan! (Moskau wurde in dem Zusammenhang gar nicht erwähnt!) Da Nischni gut mit der Bahn zu erreichen ist und man so den Inlandsflug vermeiden kann, entschied ich mich, die Wolga an dieser Stelle kennen zu lernen. Das Hotel hat sogar nach erfolgter Buchung (mein Einverständnis einfach vorausgesetzt) den Preis gesenkt!! Ist mir noch nie passiert! (Lenin hatte mir den Weg gewiesen. Er stand direkt vor dem Hotel und zeigte auf mein Fenster.)
Das Wetter war nicht so schön. Die ersten zwei Tage hatte ich nur Schneesturm mit Sichtweiten bis zu 20 Metern! Ich war etwas enttäuscht von der Wolga! Sie floss direkt neben dem Hotel und hatte die Breite der Elbe bei Dresden, was ich recht mickrig fand, wo doch alle so von der beeindruckenden Wolga schwärmen! Am nächsten Tag sah man dann aber, dass das andere Ufer nur eine Insel war und die Brücke locker drüber weg ging. So machte das schon einen ganz anderen Eindruck!! (1-2 x die Elbe bei Hamburg) Noch interessanter war, dass es sich bei dem Fluss gar nicht um die Wolga, sondern die Oka handelte!! Am dritten Tag klarte es dann richtig auf und man sah, dass die Wolga locker mit dem Bosporus mithalten kann! Nischni ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Die Architektur reicht vom bürgerlichem Holzhaus bis zu den modernen Formen, die die Menschen sich antun. In der ganzen Innenstadt sind Bronzefiguren verteilt, die alltägliches Leben widerspiegeln. Der Kreml wirkt größer als der in Moskau. Die Preise sind teilweise nur halb so hoch wie in Piter.
Die Einwohner der Stadt sind sehr hilfsbereit, was vielleicht auch daran liegt, dass ausländische Besucher zu dieser Jahreszeit eher selten anzutreffen sind. Sie wirken auch aufgeschlossener als die Petersburger. In Gorkis Wohnhaus wurde ich sogar auf deutsch begrüßt! Aber auch hier bin ich der einzige Besucher gewesen. Das Museum der GAZ Werke war leider ohne erkennbaren Grund geschlossen.

Tag des Sieges in Helsinki

Mai 10th, 2010

Bin gerade aus Helsinki zurück. War fast ein Flop. Oder sagen wir gerade noch OK minus. Hätte lieber zu den Siegesfeiern nach Moskau fliegen sollen! Frau Merkel war schlauer! Zu spät!
Helsinki war noch gar nicht richtig offen. Von den vier Museen, die ich unbedingt sehen wollte, waren zwei noch geschlossen, da die Saison erst kommenden Mittwoch beginnt. Typischer Museumstag! Nicht etwa dieser Sonntag, an dem eh alle Geschäfte geschlossen hatten, weil Muttertag war. Na und die beiden offenen Museen haben den Weg nicht wirklich gelohnt.
Das Wetter war recht trübe. Die Wolken lagen nur ca. 20 Meter über der Erde. Unseren Kirchturm um die Ecke konnte man nur zu 66% sehen. Nicht mal die Sightseeingtour mit dem Schiff machte Sinn. Ein Lichtblick war das Hotel, ein altes umgebautes Gefängnis in zentraler Lage und die extrem gut gefüllte Minibar! (War eigentlich ne Maxibar!) Komisch! Heute liegen Gefängnisse eher selten in den Innenstädten! Keine Ahnung warum?!? Bestimmte Mitbürger werden immer an den Rand der Gesellschaft gedrängt!! 😉
Krönung war der letzte Abend! Da ich schon eine Weile böse Gedanken über die Griechen hege, wollte ich alles wieder gutmachen und mal so richtig Gyros essen und meinen Ärger mit Samos runterspülen. (Den obligatorischen Elch hatte ich schon weg!) Nebenbei bemerkt sind die Finnen viel konsequenter in ihren Emotionen! Es war sehr einsam beim Griechen. Nur zwei Tische waren besetzt. Na ja, den beiden Engländern am Nachbartisch konnte es ja auch egal sein, die haben ihr Pfund noch! Der Besuch in diesem Restaurant passte zu dem ganzen Ausflug! Die Position der Griechen hatte sich nicht wesentlich verbessert, als ich erfuhr, dass es weder Gyros noch Samos gab. Aber für Menschen, denen immer der provisorische Zahn rausfällt, ist es nicht sooo schlecht gewesen. Der Schmorbraten mit Soße auf dem „Grillteller“ war essbar. Wenn man Schaf lang genug kocht, wird auch das zahnfreundlich. Von der ganzen Olive mit Kern ging keine Gefahr mehr aus, die hatte ich rechtzeitig entdeckt. Zumindest das Gehackte war gegrillt, zwar nicht an dem Tag, aber was soll’s!?! Alles in Allem 48.50!! Der Ouzo war OK! (Natürlich nicht kostenlos, wir sind in Skandinavien!!) Meine Gedanken über die Griechen sind nicht viel freundlicher geworden!! In drei Tagen muss ich wieder Miete zahlen! Dank der Freunde aus Südeuropa und des Verfalls der geliebten Gemeinschaftswährung schon 70 Euro mehr!!!!
Helsinki ist aber eine sehr schöne Stadt! Es gibt sehr viel Wasser und viele freundliche Einwohner, die alle englisch oder deutsch können!!

Hinter der Kirche ist das Hotel

Hinter der Kirche ist das Hotel

Wer hätte das gedacht!?!

Wer hätte das gedacht!?!

Ab in den Knast!

Ab in den Knast!

Moskau und Stockholm

April 3rd, 2010

Nun habe ich auch den Dritten gesehen!! Genau genommen sind die drei großen Einbalsamierten eigentlich recht klein!
Der Rote Platz kam mir auch nicht mehr so erhaben und groß vor, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Kann natürlich auch an der riesigen Eisbahn oder dem Schneesturm gelegen haben. Im und um den Kreml war es wie das letzte Mal, nur teurer!! Herr Putin hatte sehr gründlich Schnee beseitigen lassen. Jede hochkant stehende Schneeflocke wurde samt ihrer Kumpels wegpoliert, was zwar den Schnee beseitigt aber leider den Untergrund sehr glatt macht! Ich hatte nicht als einziger eine tolle Flugphase! Aber die Moskauer galten ja schon immer als etwas verweichlicht! Die Harten wohnen mehr nördlich!! 😉
Mein Programm hatte ich schnell abgearbeitet. Mehrere Sights mussten ausfallen, da der Schneesturm mir von Freitag bis Montag treu blieb. Alles was mit Aussicht und größerer Entfernung zu tun hatte, muss bis zum nächsten Mal warten! (Uni, Fernsehturm …)
Ganz gegenteiliges Wetter hatte ich zwei Wochen später in Stockholm. Eine tolle, sehenswerte Stadt!! Ein langes Wochenende ist entschieden zu wenig! Wir sehen uns bestimmt wieder! SAS hatte auch noch eine 24-Stunden-Stockholmcard spendiert. Das hieß natürlich Hardcoresightseeing!! Drei Museen an einem Tag!
So ein Zufall!! Mein Hotel liegt in der selben Straße wie das Armeemuseum!! Das hatte Frieden zum Hauptthema!!! Die Geschichte des Krieges wurde bis zu den Affen zurückverfolgt. Na, die Schweden waren ja schon immer ein wenig anders!! 😉 Aber sehr interessant!
Schade, dass ich nicht den Beruf eines Königs oder Präsidentens ergriffen habe! Als solcher hätte ich auch in die Vasa gedurft. So musste ich mit den Außenansichten vorlieb nehmen, was aber auch schon sehr beeindruckend ist! Als letztes war das Nationalmuseum dran!! Die Alten Holländer waren sehr beeindruckend! Aber natürlich nicht so zahlreich wie in der Eremitage! Von den -10 Grad ließen sich die Stockholmer nicht abhalten vor den Restaurants zu sitzen! Dem Heizstrahler sei Dank!!

Es ist noch Winter.

Es ist noch Winter.

Der ADAC, Russland und ich

Februar 4th, 2010

Der Weihnachtsurlaub lag hinter mir und gleich in der nächsten Woche am Mittwoch fingen die Prüfungen an. Ich hatte der Kollegin versprochen, dass ich Sie von der Metro abholen würde! Natürlich mit Auto!! Die Temperaturen bewegten sich seit Tagen zwischen -20 und -30 Grad. Der Opel stand eingeschneit vor der Haustür und gab nur noch röchelnde Laute von sich.
Ganz klar ein Fall für den ADAC!! Mhhh! Mittwoch brauche ich das Auto – also Montag 21.00 noch schnell in München angerufen und den Gelben Engel für nächsten Morgen 09.00 bestellt. „Warum wollen Sie denn nicht heute Abend noch einen Monteur haben?? In einer Stunde ist jemand bei Ihnen!!“ Höflich, wie ich nun mal bin, habe ich nicht gelacht und nur gesagt: „Gauben Sie mir in einer Stunde ist der garantiert nicht hier!!“ Die Gute wollte nicht streiten und wir verabschiedeten uns. Ich las ein paar Seiten und erwog früh ins Bett zu gehen, als das Telefon klingelte! Der Automobilclub aus Moskau! Auf Englisch „Warum wollen Sie denn keinen Monteur heute Abend?? In einer halben Stunde ist der bei Ihnen!!!- ????? Der schien das ernst zu meinen!! Ich lache wieder nicht!! Vielleicht gibt es ja irgendwelche Nachtzuschläge?!?! Optimistisch wie ich nun mal bin, sage ich OK, lauf runter und schippe das Auto frei. Es ist mittlerweile schon nach 22.00! Nach 30 Minuten noch niemand zu sehen!! Ich gebe noch mal 30 dazu, bevor ich in Moskau anrufe und nachfrage. „Einen Moment bitte, ich rufe zurück!!“ Um Mitternacht rufe ich wieder in Moskau an! „Ja, es kommt doch keiner mehr heute!!“ Na hoffentlich meinte er gestern, denn wie gesagt, es war nun schon nach 24.00!! Alles klar „um 9.00 steht der Monteur vor der Tür und meldet sich telefonisch“! Ein bisschen gegrinst habe ich doch noch! Naja, nächsten Morgen stehe ich um 9.00 auf esse gemütlich Frühstück und rufe so gegen 10.20 in Moskau an. „Ja, ja, der ist schon unterwegs und gleich bei Ihnen!!“ Abwarten!! Ich gehe nicht runter, denn es ist immer noch recht frisch!! -25!! 11.20! Ich rufe in Moskau an und sage, dass ich um 13.00 arbeiten muss! „Kein Problem, der Monteur müsste jeden Moment bei Ihnen sein!!“ 12.20! Ich rufe in Moskau an! „Ich muss jetzt zur Arbeit!!“ „Ja, kein Problem!! Der Monteur ruft Sie zurück und fragt, wann es Ihnen am besten passt!!“ Ich schaffe gerade noch einen kleinen Kaffee in der Schule als erst die Schulklingel und dann mein Handy klingelt!! Der Schlosser auf Russisch: „In 10 Minuten bin ich bei Ihnen!!“ Also fix Vertretung organisiert und ab zum Opel. Wenn man schnell genug läuft, sind -25 Grad gar nicht so kalt!! 10 Minuten gewartet! Ein SUV kommt. Ein Mann steigt aus. Er spricht nur Russisch. Aber das Problem ist recht offensichtlich! Fremdstartkabel gelegt, Starthilfe in den Ansaugstutzen und „Brumm“ der Opel läuft! „Eine Stunde nicht ausmachen!!“ Schnell in der Schule angerufen. „Bleib du mal beim Auto, ich mach deine Stunde!!“ Alles klar und schon ist die Sache erledigt! Irgendwie geht es halt immer! Man muss nur etwas geduldiger sein!! Aber der Opel hat von da an gut durchgehalten!! Auch – 27 waren kein Problem!!

Ein freier Tag

Dezember 13th, 2009

Diese Woche lief meine Zollerklärung für das Auto ab!! Die muss man alle zwei Monate verlängern, kostet 600 Rubel, oder man fährt einmal über die Grenze!! Wir haben zwei Tage versucht, die richtige Zolldienststelle zu finden! Nicht mal die anderen Beamten konnten sagen, welche Dienststelle für mich zuständig ist, erst Donnerstag fand ich die richtige! Zwei Tage zu spät! Normale Prozedur: Auto und Verlängerungsantrag abgeben und Montag oder Dienstag das Dokument und das Auto wieder abholen! Nun geht es los!!
1.Angstmachphase:”Schlimmes Verbrechen! Zwei Tage zu spät! Jetzt brauchen Sie einen Anwalt und einen offiziellen Übersetzter!!”
2. Angebotsphase: “Sie könnten sich auch schuldig bekennen und 3600 Rubel zahlen!!
3. Alternativangebotsphase (mehr oder weniger versteckte Drohung) Da ich ja im öffentlichen Interesse unterwegs bin, könnte ich auch auf einer offiziellen Untersuchung bestehen, dann bleibt das Auto einen Monat auf dem Amt!! Vielleicht bräuchte ich dann gar nichts bezahlen!
4.Schmorphase: Der Inspektor geht den Chef fragen. (Ich glaub er war rauchen, Irena meint er war beim Chef) Die Delinquenten beraten sich! Vielleicht sollte ich mich schuldig bekennen!
5.Es geht auch noch ganz anders – Phase: “ Wenn Sie die furchtbare Schreiberei ganz vermeiden wollen; auf der anderen Straßenseite ist eine Firma, die das entsprechende Dokument bei mir besorgt!!! Für 3500 Rubel!!” — ????—-
6.Aufatmen Phase: Wir zur Firma! Das ganze kostet “nur” 2000 Rubel und ein kleines Geschenk für den freundlichen Inspektor, würde nur eine halbe Stunde dauern und wir könnten das Auto gleich wieder mitnehmen. Allerdings gibt es in dem Gebäude kein Geschäft, in dem wir einkaufen könnten!!!!
Tcha, die Entscheidung fällt nicht schwer! Das Dokument ist auch noch so lange gültig wie mein Visum, braucht also vorerst nicht mehr verlängert werden!! Krönung war, dass unser Auto auch noch zu geparkt war. Wir hatten das Schild nicht gesehen und dem Zuparker gehörte der Parkplatz! Sah mich im Geiste noch einmal zahlen! Aber der freundliche Inspektor half wieder, er wollte zufällig eine rauchen und sah uns. Ein Glück, dass wir an das „Geschenk“ gedacht hatten!!;-))

So ist das halt hier! Alles etwas anders, aber immer kompliziert!! Es wird nicht langweilig und hat immer einen Touch von Abenteuer!

Das alles hat natürlich nichts mit Bestechung zu tun, denn die fängt in Russland erst bei 3000 Rubel an!!;-))

RUSSLAND

November 22nd, 2009

Endlich habe ich es geschafft!! Die Einreise nach Russland ist gelungen!!! Ein Monat sinnlos verwartet!! Der Verwaltungsaufwand für die Einfuhr des Autos hätte in Deutschland für eine Adoption gereicht!! Und ich dachte, Deutschland wäre Weltmeister der Bürokratie! Bestenfalls dritte Liga sind wir! In Russland ist einfach alles kompliziert!! Nach mehrmaligen Versuchen der Registrierung und polizeilicher Meldungen, kann niemand sagen, ob ich nun ordentlich gemeldet bin.
Heute (22.11.2009) war Museumstag. Wir haben die Peter und Pauls Festung besichtigt. Ein paar Kathedralen und die Aurora hatte ich schon angeschaut. Das Wetter war wie bestellt. Herrlich blauer Himmel. Aber ich kann mir nicht helfen, 5 Grad Celsius sind hier einfach kälter als in Deutschland!! Muss am Wind liegen, der ist eisig! Die Festung ist sehenswert! Die Kirche ist prachtvoll! Unbedingt das Glockenspiel zur vollen Stunde mitnehmen!! Die Gottesdienste sind recht interessant. Schade nur, dass in den russischen Kirchen keine Bänke stehen. So wird es doch mit der Zeit etwas ungemütlich.
Das Zenit-Stadion habe ich bei der Gelegenheit auch gleich mitgenommen.
Ebenfalls heute gibt es zum ersten Mal (nach immerhin fast zwei Monaten) – Wodka. So im Großen und Ganzen betrachtet gelte ich hier wohl noch als Abstinenzler! Die Menschen laufen einfach mit den Bierflaschen in der Hand rum. Neulich bin ich nach Mitternacht mit der Metro nachhause gefahren. Ein zwei-bis dreijähriges Mädchen und ich, wir waren die Einziegen ohne Bierflasche oder -büchse!!
Übrigens fahren in SPB auch die streunenden Hunde Straßenbahn!!

Die Gräber der wichtigen Zaren

Die Gräber der wichtigen Zaren

Peter und Pauls Festung

Peter und Pauls Festung

Ich hatte doch schon immer einen Hang zu großen Häusern!

Ich hatte doch schon immer einen Hang zu großen Häusern!

Angeblich hat sie nur eine Platzpatrone verschossen!!

Angeblich hat sie nur eine Platzpatrone verschossen!!

Arne I & und Peter I

Arne I & und Peter I

Kasaner Kathedrale

Kasaner Kathedrale

Toller Urlaub

Toller Urlaub

Mein Klassenraum an der 356

Mein Klassenraum an der 356

In Thailand

März 18th, 2009

16.03. Wieder zurück in BKK.

Bild 001

Bild 001


Keine Ahnung wie mich dieser lahme Verkehr mal beeindrucken konnte! Ist doch nichts los auf den Fahrbahnen, stehen doch eh meistens alle! Wenn man die Straße überqueren will, muss man nicht mehr nach hinten schauen, jeder fährt auf einer Spur nur in eine Richtung. Langweilig!! Die einseitige Auslastung einer Einbahnstraße würde einem Vietnamesen in der Seele wehtun! In Null Komma nichts kann man doch die Auslastung fast verdoppeln und schwupp hat man wieder eine Zweibahnstraße! Zugegeben, der Grundgedanke einer Einbahnstraße geht ein wenig verloren, aber es peppt den Verkehr etwas auf und macht das Ganze lebendiger! Es hupt hier auch kaum jemand! Am Anfang der Reise war ich noch beeindruckt von meinen Taxifahrer in China, der in 70 Minuten über 50 mal gehupt hatte! Lächerlich! Der Fahrer in Hanoi hatte das noch in Sichtweite des Flughafens erledigt! Ganz andere Liga! Aber nur durch das Hupen funktioniert das Verkehrssystem in Vietnam! Wenn man denn in diesem Zusammenhang von System sprechen möchte! Ich hatte auch immer den Eindruck, dass im allerletzten Moment die meisten Fahrer doch lieber bremsten, bevor sie so’n Rundauge umfahren!

Bild 002

Bild 002

Nächstes Ziel war Chang Mai im Norden von Thailand! Ist ein nettes Städtchen! Preiswert. Es gibt mehrere ausländische Restaurants!!! Den ersten Tag gab’s ein riesiges Steak beim Iren (Ein paar Tropfen Bier auch!) und am zweiten Eisbein bei den Mädels im Dirndl, in dem die deutschen Frauen ja immer rumlaufen! Hatte schon von Eisbeinen geträumt, von Fleischportionen, die nicht winzig klein geschnitten sind! Das Essen ist in Thailand wirklich nicht schlecht, aber so ein paar deutsche Gerichte fehlen mir doch!!

Die Luft in der Gegend ist noch schlechter als in Peking! Hab die Berge nicht an einem einzigen Tag gesehen! Na ja gut, als ich drauf stand, konnte ich runter zu meinen Füßen schauen und annehmen, dass das ein Berg war! Die Bauern im Goldenen Dreieck verbrennen Dschungel, um Land zu gewinnen! Es sind natürlich immer die Bauern der Nachbarländer! Aber die Feuer waren so dicht an der Bahn, dass man sie gut sehen konnte! Wenn das in Laos gewesen sein sollte, muss es zwei Laos geben, oder wir sind in die falsche Richtung gefahren!! UND Opium wird genauso natürlich nicht mehr angebaut! Das „Vorzeigebäuerlein“ hat aber nur gegrinst, als ich fragte, was er denn jetzt anbauen würde! Die Dolmetscherin hat schnell übernommen und erklärt, was man denn nun alles anbauen könnte!! Teil eines Ausfluges war ein Kurzbesuch in Laos (In dem anderen, in dem es gerade nicht brannte!)! Na ja!! Auf den noch kürzeren Besuch in Birma hab ich dann doch verzichtet. Der Mekong sieht hier genauso lehmig aus wie in Vietnam! Sehr beeindruckt hat mich die Gegend nicht! Es gab überall sehr viel Polizei und Straßensperren, was mein Sicherheitsgefühl nicht wirklich erhöht hat. Thailand ist touristisch sehr gut erschlossen! Hier wird man, wenn man nicht aufpasst, gleich um größere Summen betrogen! Alle wollen nur dein Bestes!! Dein Geld!!

Bild003

Bild003

Um den Touristen wieder ein wenig zu entkommen, hab ich viel rum gefragt und den „Geheimtipp“ Koh Tao (Schildkröteninsel) gefunden! Tauchparadies, kleine Insel, kein Strom!! Das hörte sich doch gut an! Aber die Leute, die ich gefragt hatte, mussten irgendwann vor zehn Jahren hier gewesen sein! Selbst die Schildkröten haben es vorgezogen, sich zu verziehen! Alles voller Touristen, die meisten Preise sind abgesprochen und entsprechend hoch! Man ist auf die paar Läden angewiesen und das wissen die Verkäufer auch! Hier kann man mal Urlaub von der viel gepriesenen thailändischen Höflichkeit machen!

Die Tauchreviere sind aber wirklich schön! Es ist Whaleshark- Saison!! Bis jetzt haben wir aber noch keinen gesehen. Über die Sicherheitsstandards beim Tauchen kann ich erst etwas sagen, wenn ich irgendwelche entdeckt habe!! Das Motto ist, „Little bubble- little trouble, big bubble – big trouble“!

Saigon

März 6th, 2009

22.02. Die angeblich westlichste Stadt Vietnams ist HCMC oder Saigon. Den Leuten hier ist es egal. Sie benutzen beide Ausdrücke. Hatte wieder eine abenteuerlich Anreise!! Nhan (Ein Bekannter aus dem Zug nach Nha Trang.) hatte mich eingeladen und gleich gesagt, dass er mich lieber selbst vom Bahnhof abholt! Da der Zug recht spät ankam und ich ihm nicht den Sonntag verderben wollte und schließlich schon schwierigere Ankünfte bewältigt hatte, versuchte ich es allein! Hat ja bislang immer geklappt. Mein Sitznachbar aus dem Zug passte auf, dass ich das richtige Taxi nahm! (Die können Englisch und sind ehrlich!!) Also: ich eingestiegen, der Fahrer fragt etwas, kann nur heißen: „Wohin wollen Sie?“ – vietnamesisch ist einfach!! Ich: „To a cheap hotel, please!“ „??????????“ Englisch scheint schwieriger. Ich: „Any hotel, not so expensive, please“ „??????????“ Er reicht mir seinen Notizblock! Na, vielleicht kann er auch nicht hören, schreib es ihm halt auf! Gesagt, getan! „????????“ gefolgt von einem Redeschwall! Nun sind wir beide etwas ratlos! MMMMHHHHH! Der Obertaxifahrer und Einweiser kommt! „Where do you want to go?“ Sehr gut! „I’m looking for a cheap hotel!“ AAAHHHH! Kurze Rede auf vietnamesisch! „OK?“ „OK!“ Alles klar! Los geht es. Wir fahren durch die Stadt, der Verkehr ist ähnlich wie in Hanoi! Nhan kann vergessen, dass ich hier mit seinem Moped fahre! Dort wäre ein billiges Hotel gewesen, dort auch!! Aber mein Fahrer fährt zielstrebig weiter. Er hält an und lächelt!! „Hotel!!“ Links- Hyatt, rechts- Sheraton und Marriott!!

In der Tat, das sind Hotels! Ich versuche es nochmal! „No, these are expensive hotels! I need a cheap one!“ „Ahhhh, cheap hotel!“ Na, endlich!! Er lächelt und reicht mir sein Handy. „Telephone Cheap Hotel!“ Ruhig bleiben! Geschult wie ich bin, bei Verständnisschwierigkeiten – Methodenwechsel, vielleicht ist er eher der mathematisch-visuelle Typ. Versuch es mit Zahlen!!!! Gut! Ich nehme seinen Block und schreibe auf: These hotels cost 1.500.000 Dong (Ich zeige auf’s Sheraton)!!! I need a hotel for 150.000 (Ich zeige auf mich)! Jetzt hab ich ihn total verwirrt! Der Blick, den er mir zuwirft, bedeutet, deutsches Fragewort mit H!! Den kenn ich! HHHHHHHHHHhh?!?!? Ok, die Zahlen sind zu groß! Versuch es mit Dollar! „10 DOLLAR hotel!! Cheap!“ „AAHHH, Cheap Hotel!“ Meine Freude hält sich in Grenzen, soweit waren wir schon mal! Er nimmt das Funkgerät und berät sich mit einer Dame. Ich verstehe nur „cheap hotel und computer“ Mmmhhhh, das muss nichts Schlechtes heißen. Pause- Wir warten. Antwort aus dem Lautsprecher: „No Cheap Hotel!“ Offensichtlich gibt es kein Hotel in Saigon, das „Cheap“ heißt! OK! Methodenwechsel! Ich steig aus und frag den Türsteher des Royal Rex. „Yes, no problem: If you take my taxi driver, I’ll tell you where to go, OK?!“ So weit kommt es noch! Mein Taxifahrer hat mir bislang noch nicht sehr viel Freude bereitet, aber ich lass mich doch nicht erpressen! Aus Prinzip schon nicht!!! Also geh ich zur Rezeption! Als er das sieht, sagt der Türsteher schnell etwas zu meinem Fahrer und dieser strahlt! „OK!! Cheap Hotel“ Wir zurück ins Auto und los. Nach zwei- drei Minuten wieder ein Halt! Er reicht mir sein Handy und … „Telephone Cheap Hotel.“ Nun muss ich mich doch am Sitz festhalten! Hab wohl auch etwas böse geguckt! Kurz entschlossen fahren wir zur Taxizentrale! Ein Jugendlicher erwartet uns und läßt sich das Problem erklären, schaut auf meine Rucksäcke, auf mich, auf unseren Schriftwechsel und lacht!!!! Er sagt irgendetwas nicht Nettes zum Fahrer und ab geht’s zu einem cheap hotel!! Jetzt brauch ich einen Drink! Wenn ich den Weg zu meinem Drink auch so ausführlich erzählen wollte, bräuchte ich noch zwei Seiten mehr! So weit zum Thema westlichste Stadt!!

Am nächsten Tag hat Nhan das Kommando übernommen! Hab jetzt ein gutes und noch billigeres Hotel und kenne neben seiner Frau und ein paar Freunden auch viele tolle gastronomische Einrichtungen, die ich allein nie gefunden hätte! In meinem Viertel bin ich weit und breit der einzige Tourist! Das beste Essen gibt es an den Garküchen am Straßenrand!!
Vorgestern waren wir angeln! Ganz neue Qualitäten! Restaurant „Seagames“: „Angeln sie von ihrem Tisch aus!!“ Der Renner!! Angelrute und Köder (Wurm) hatten wir schon auf dem Hinweg besorgt (rund einen Euro) Leider haben wir nichts gefangen. Nicht mal der Sportfreund (Chef des Restaurants) mit ner ganzen Banane als Köder!! Auch dass der Angelnachbar uns von seinen Köderkakerlaken abgegeben hat, beeindruckte die Fische nicht. War aber ein toller Sonnenuntergang am Saigonfluss. (Bild)
Mein Ausflug ins Mekongdelta war OK! Ein wenig sehr touristisch, dafür billig! Interessante Früchte probiert und Handy verloren – sind die wichtigsten Fakten! Der Mekong selbst ist eigentlich nur ne grau-braune Brühe! Die Fahrt durch die kleinen Nebenarme war schön! (Bild)
Saigon war ein sehr angenehmer Abschluss der Vietnamtour.