Abschied von Peking

Bild Mimu

Bild Mimu

5. Von meinen Erfahrungen geleitet, entschied ich mich am nächsten Tag das Kriegsmuseum zu besuchen, denn dort werden ja wohl nicht so viele Leute hinpilgern!?! Falsch!! Es half auch nicht, dass ich zur Öffnung dort war. Wieder Massen!!! Hab auf den Hacken kehrtgemacht!! Wenn das so weiter ging, konnte ich Peking total knicken!!

— Aber wenn man die Umstände nicht ändern kann, muss man halt seine Einstellung ändern!! Also hab ich mich zu einem Zaun durchgedrängelt, bin in mich gegangen und hab meine Einstellung geändert!!!

Irgendwie muss man halt mit den Massen klarkommen!!

Bild Hummer

Bild Hummer

Wieder zurück zum Museum und munter angestellt!! Wurde sofort belohnt, denn Eintritt war kostenlos, musste nur den Ausweis zeigen. Den konnte der bestimmt nicht lesen!!! Hat sich wirklich gelohnt!! Sehr umfassende Sammlungen. Leider nicht oder sehr oberflächlich beschriftet. Jetzt weiß ich auch, woher die Amis die Idee mit dem Hummer hatten!! (Bild Hummer)
Von meiner neuen guten Stimmung geleitet, buchte ich gleich noch einen Trip zur Mauer. Hab ein wenig mehr Geld ausgegeben, um an eine nicht so touristisch erschlossene Stelle zukommen. Und siehe da, am nächsten Tag erstmalig klarer blauer Himmel nirgendwo Smog!! Kleine Gruppe, zwei Iren aus Shanghai, zwei Portugiesen aus Macao und eine deutsche Familie aus Xi’an, meiner nächsten Station!! Die Deutschen haben mich eingeladen, sie zu besuchen.

Bild Mauer

Bild Mauer

War ein richtig schöner Ausflug!! Tolle Sicht!! (Bild Mauer) Auf dem Rückweg haben wir noch die Minggräber, eine Jademanufaktur und eine Seidenfabrik gesehen.

Zum Abendbrot wollte ich mal wieder zu Mc D. Einfach etwas essen, das man kennt! War schon misstrauisch, als mir von einer Angestellten die Tür aufgehalten und ich platziert wurde! Also wieder auf zwei Sachen der Speisekarte getippt. War bei Mr. Lee, The Noodle King gelandet. Hat eine ähnliche Aufmachung. Es gab Nudelsuppe mit Rindfleisch und Pansen.

Bild Maoschlange

Bild Maoschlange

Meine Versuche Mao zu besuchen, sind gescheitert. (Bild Maoschlange) Werde ich Montag noch mal versuchen!! Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Pekingente und mein Plan für Peking ist erfüllt!!

07.10.2009 Ich glaub, es ist Dienstag!? Bin In Xian angekommen. Dauerregen! Kann also in Ruhe die Post erledigen. Auf dem Bahnhof greif ich mir ein Taxi, frag, ob er weiß, wo mein Hotel ist. Er nickt heftig und es geht los! Erste Station ist ein Verkehr regelnder Verkehrspolizist mitten auf der Kreuzung. Angehalten und gefragt. Der steckt seinen Kopf ins Auto schaut mich an und fragt etwas. Ich Schulter gezuckt und „City Hotel?“ gefragt?? Lange Antwort und mit den Händen gefuchtelt! MMHHH! Dann: „Address!“ . Toll! Ich auf der Kreuzung (zwei sechsspurige Straßen) raus! Kofferraum auf, Buchung geholt! Natürlich nur lateinisch geschrieben. MMMMHHHH! Langer Vortrag! Sie einigen sich auf etwas und wieder los. Ein riesiges modernes Hotel in bester Lage angesteuert. Ich war angenehm überrascht!! War natürlich nicht meins! Der Fahrer raus und deutet mir an, nicht wegzulaufen! Gut! Ich warte. 2 Minuten, 10!!! MMMHHH! Er kommt strahlend zurück und weiter geht es. Telefon raus und Nummer eingetippt. Längeres Gespräch! Einen Triumph im Blick reicht er mir sein Handy! – ????? Was soll ich damit???? Langer Vortrag! Egal! Nimm es und laber los! Aaaaahhhhhh! Mein Hotel!! Jetzt schnell gefragt, ob sie ihm noch mal erklären kann, wo das Hotel ist! Handy zurück. Alles klar! Alle sind zufrieden. Straße hoch! Verwirrter Blick!! Straße wieder runter! Wieder hoch! Nächster Anruf! Aufatmen und Straße wieder runter und schon steh ich vor meinem Hotel! Fertig! Irgendwie geht’s immer. Hab sogar Preisnachlass bekommen!

Der Abschied von Beijing war versöhnlich. Strahlendblauer Himmel und wieder kein Smog.

Bild Ente

Bild Ente

Pekingente muss ich nicht wieder haben! Die Show war ganz nett. Der Koch kommt mit dem sehr dekorativen rötlichen Vogel an den Tisch, schneidet kleine Stücke ab und fragt, ob man die Knochen der Ente mitnehmen will. Ich wollte nicht. Es war alles ziemlich fett. Und der Geschmack!?! Ich hab die Obsthölzer nicht rausgeschmeckt, mit denen der Vogel geröstet wurde!! (Bild Ente) Die besondere Delikatesse Kopf habe ich eher alibiweise probiert. Erstmalig haben meine Fertigkeiten im Umgang mit den Essstäbchen nicht ausgereicht. Aber das Einwickeln der Entenstücke erfordert doch ein wenig mehr Übung. Zu meiner Verteidigung sei aber erwähnt, dass auch viele Chinesen das mit den Händen gemacht haben!

Aber der Besuch dieses vielfach gerühmten Restaurants hat mich auf eine tolle Idee gebracht! Ich sollte berufliche Veränderungen ernsthafter in Erwägung ziehen! Es ist ja recht offensichtlich, dass aus meinem Körper mehr rauszuholen ist. Eine Karriere als Model erscheint mir als äußerst erstrebenswert! In Peking könnte ich locker meine Yuan verdienen, so wie ich hier angestarrt werde! Sonst warten die Leute immer bis man vor der Attraktion steht und fragen dann, ob sie sich mit mir fotografieren lassen können! Diesmal musste es schon im Restaurant sein!! Manchmal hat man den Eindruck, dass ich die erste Langnase bin, die sie in ihrem Leben gesehen haben. Als wenn sie gehört hätten, dass es so was gibt, aber so eine riesige Erscheinung doch eher erstaunlich ist.

Für Chairman Mao hatte ich nächsten Tag vier Stunden eingeplant. Aber in knapp 20 Minuten war ich mit allem durch! 10 Euro, dass der nicht echt ist!! War gar keine Schlange vor dem Eingang. (höchstens 200-300 Leutchen) Dafür wurde ich richtig kontrolliert (dreimal)! Man durfte nicht stehen bleiben. Für viele Chinesen scheint es immer noch ein bewegender Moment in ihrem Leben zu sein, wenn sie den Gründer ihrer Republik sehen.

Inspiriert durch die fehlenden Menschen vor dem Mausoleum, bin ich noch einmal in die Verbotene Stadt gegangen. Dieses Mal war’s toll! So hatte ich es mir vorgestellt! Jetzt konnte man den Atem der Geschichte spüren! Letzte Woche waren es eher menschliche Ausdünstungen!

Bild Zug

Bild Zug

Auf der Zugfahrt nach Xian habe ich bedauerlicherweise wenig Härte gezeigt!! Der Zug war überbucht. Ich hätte die Nachtfahrt (13 Stunden) aus Mangel an Ablagefläche mit der Kraxe im Arm sitzend, umgeben von heimkehrender, stehender und sitzender, angetrunkener Landbevölkerung verbringen müssen. So habe ich den Joker „Dekadenter Kapitalist“ gezogen und mich für 25 Euro ins Schlafwagenabteil eingekauft. Viermannabteil. Ein pensionierter Raketentechniker und natürlich – – – ein Lehrerehepaar aus Xian. (Bild Zug) War ein recht aufschlussreicher Abend. Schade, dass unserer Konversation durch etwas eingeschränkte Englischkenntnisse so enge Grenzen gesetzt waren.

Hab geträumt, dass ich mein Buch im Zug vergesse und nicht mehr rausfinde, wie „Kennedys Hirn“ ausgeht! Keine Ahnung, wie ich das Problem im Traum gelöst habe, aber ich werde übermorgen mal beim Fundbüro des Bahnhofs vorbeischauen!!

Morgen geht es zur Terrakotta Armee.

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