Ankunft in Peking

4. Gerade in Peking eingecheckt!!!! Ein richtiges Hotel!!!! Mit Rezeption, Restaurant, Frühstück für einen Euro!!! Täglich neue Zahnbürste, neuen Kamm, zwei neue Kondome! Wasserkocher! Riesige Zimmer!!! In meins würden glatt die drei anderen passen!!! Hergefunden hätte ich alleine nicht, dass steht fest!! Aber ich hatte wieder mal ein wenig Glück!!! Auf dem Flug – Cathay Pacific tiptop, bester Flug bislang, das nenne ich Beinfreiheit (Bild Beinfreiheit)

bildbeinfreiheit

Bild Beinfreiheit

– fiel mir mit Schrecken ein, dass ich gar nicht nachgeschaut hatte, wie ich zum Hotel komme!!! Aber egal ich geh zum Infoschalter und frage eines der netten Mädchen! Sie bringt mich zur Hotelreservierung und die findet mein Hotel nach längerem Suchen!! Da war ich schon wieder misstrauisch!! Mir war schon bewusst, dass ich nicht die Topadresse gewählt hatte, aber ihr Gesichtsausdruck gefiel mir gar nicht, als sie es fand!! Ich fragte nach dem Weg, sie sagte: „difficult, very difficult!“ Ich solle doch lieber ein Taxi nehmen, oder ihr Auto!?!?! Taxi war mir schon klar, es war nach acht und stockdunkel!! Aber was meinte sie mit ihrem süßen Lächeln und ihrem Auto!!! Es wäre nur 5-6 Dollar teurer als ein Taxi!! Jetzt muss ich ziemlich blöd geguckt haben – wollte sie mir nen Mietwagen andrehen oder ihren eigenen!?!? – Nichts ist schöner als in einer fremden Großstadt, mit nem gemieteten Wagen, allein, im Dunkeln durch die Gegend zu fahren!!! Aber sie lächelte wieder und sagte: “We have a driver!!!“ Also schlug ich ein und dann fast hin, als ich „ihr Auto“ sah!! A8, getönte Scheiben, Chauffeur in Uniform, „Welcome, Sir! I hope you had a pleasant flight, Sir!“

Fast wie zuhause!! Oh, Gott, wenn das so’ne Bruchbude ist wie in HKG??? Und ich fahr dort mit ner Limo vor!! Aber es ist alles klar gegangen! Die Gegend wirkt ein wenig finster, aber das ist nachts ja nicht sooo ungewöhnlich! Morgen sehen wir weiter!! Hotel ist jedenfalls prima!!!!

5. Erster und zweiter Tag in Peking sind vorbei!! Nach dem ersten wäre ich am liebsten wieder abgehauen!! Aber man gewöhnt sich auch im hohen Alter noch schnell an extrem neue Umstände. Wer ist aber auch so selten dämlich und fliegt zum Nationalfeiertag nach Peking. Das ganze Land hat eine Woche Urlaub!!! 1,3 Mrd.!!!! Wenn nur jeder 100. auf die Idee kommt Nationale Sehenswürdigkeiten zu besuchen, wird es doch etwas voller auf den Straßen, Bahnhöfen und Flughäfen!! Deswegen, am 30. September noch schnell alles erledigen und fix in die Verbotene Stadt!! Das Wichtigste war das Zugticket am 4. nach Xi’an!! Aber jetzt ging’s los!! Es nützte mir nicht viel, dass die Mädels vom Hotel auf chinesisch aufgeschrieben hatten, was ich will, denn ein, zwei Leute waren außer mir noch auf die Idee gekommen zu verreisen!! (Bild Bahn)

BildBahn

Bild Bahn

Vor Schalter 87 (siebenundachtzig) wie vor den anderen 86 standen 50- 60 Leute!! Aber wieder mal kam mir der Zufall zu Hilfe! Ich ignorierte das Problem und wollte in die Verbotene Stadt!! Nun muss man zur Erklärung sagen, dass die Chinesen sehr geschäftig wirken aber sehr freundlich und hilfsbereit sind! (zumindest die jüngeren) Ich war gerade aus der U-Bahn gestiegen und wollte die Richtung checken. Also Stadtplan raus und geguckt! „Can we help you??“ Zwei Kunststudenten im Abschlussjahr von der Uni!!

Erklärt, wo ich hin will. „No problem! We will show you.“

Nachdem ich ihnen von meinem Problemchen mit der Bahn erzählt hatte, sagten sie gleich, dass dort drüben in dem Kaufhaus auch ein Ticketschalter wäre (Wer soll das wissen!?). Einer stellte sich an, der andere brachte mich zu einem Geldautomaten! Als wir zurückkamen stand der Erste schon in Verhandlungen mit der Dame hinterm Schalter und dem PC! Am 4. – ausgebucht!!, 5. – ausgebucht, 6. noch ein Platz frei!!!!!! Es musste schnell gehen! Also griff ich zu: 16 Euro. Ich war recht dankbar. Wir unterhielten uns noch ne Weile und sie schlugen vor, dass ich unbedingt am 30. noch etwas Kulturelles unternehmen sollte, denn es würde ab morgen noch viel voller werden!! Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir das zwar nicht vorstellen, aber warum sollte man so einen erfolgreichen Tag nicht mit ein wenig Kultur krönen?! Ab in das nächste Reisebüro und gefragt. Die Qualität der Kommunikation steigt ungemein, wenn man Muttersprachler dabei hat! Kong fu, Pekingoper oder Akrobatikshow standen zur Auswahl. Meine Begleiter meinte, es komme doch wohl nur – die Akrobatikshow in Frage!! Das wäre kulturelles Erbe!! Ursprünglich wollte ich in die Oper, aber ich hatte am Abend ein paar Minuten im TV zugesehen – na ja, man muss vielleicht nicht unbedingt mehr davon haben, also Akrobatik, warum nicht, Kong fu kann ich auch in Europa sehen!?! Ein nicht zu teures, nicht zu billiges Touristenticket genommen, auf dem Stadtplan den Ort einzeichnen lassen und ab zur verbotenen Stadt! Hier hab ich mich von den Studenten verabschiedet und bin rein!!

Mein erster Gedanke war, wenn ich Kaiser wäre, würde ich auch die ganzen Leute rausschmeißen!! Man konnte kaum treten! Es war furchtbar! Höchste Harmonie, himmlischer Friede – es ist halt alles relativ!! Nach ner halben Stunde hatte ich genug!! Und nächsten Tag sollte es noch voller werden!!

Der Abend war ausgezeichnet! Die beiden hatten nicht zu viel versprochen! Einmalig und unbedingt sehenswert!

War ein wenig knapp dran! Darum hatte ich mir für 2 Euro ne Rikscha (mit Motor – Ich bin nicht der unmenschliche Kapitalist aus dem bösen Westen, der die Arbeitskraft der werktätigen Bevölkerung ausbeutet!!) gegönnt – wir sind auf ner achtspurigen Straße gefahren!! Deutlich gefährlicher als Fliegen!!! Die dreifarbige Beleuchtung an den Kreuzungen hat nur annähernd empfehlenden Charakter für Fußgänger und Auto-bzw. Rikschafahrer!!

Zuerst waren wir (ne Familie aus Atlanta und ich) die Attraktionen! Im großen Theater waren 24 Plätze frei – extra gepolstert, direkt in der Mitte, jeder Platz mit Tisch – diese Sitze waren für uns reserviert!! Alle starrten die Langnasen an!! Mega peinlich!! Ein Glück ich hatte nicht die teureren Karten genommen, dann hätte ich wohl auf der Bühne gesessen!! Aber die Show war einwandfrei! Nur die Nebelmaschinen hätten sie sich sparen können! Hätten sie das Fenster aufgemacht, wäre derselbe Effekt erreicht worden!!

Nächsten Tag wurde es wirklich noch voller auf den Straßen! Aber ich war diesmal gewappnet! Kekse, Wasser und Sonnenbrille und los! 1. Oktober – also auf zu Mao!! Schon die Anfahrt hatte was! Wenn nicht jeder hundertste Chinese unterwegs war so doch jeder zweihundertste und ein paar von den 16 Mio Pekingern waren wohl auch dabei! In einige Züge passte gar keiner mehr rein! Wenn Leute raus wollten, hatten sie halt Pech! Wo steht, dass am Nationalfeiertag alles klappen muss!?! In den dritten Zug quetschte ich mich mit rein! Dann ging’s los und ist eigentlich bis zum Platz des Himmlischen Friedens so geblieben – man konnte nicht nach links oder rechts! (Bild 7a)

Bild7a

Bild 7a

Als wir dort nach 20 Minuten ankamen, hatte ich schon wieder die Nase voll! Sehen konnte man eh nichts! Ein paar Bilder geschossen und weg!! Das war natürlich noch schwieriger als mit dem Strom zu schwimmen!! Alle U-Bahnstationen in der Nähe waren dicht, wegen Überfüllung!! Als ich im Hotel ankam, hatte ich das Gefühl, als wenn ich sechs Stunden Volleyball gespielt und pro Stunde zehn Zigaretten geraucht hätte. Ich brauchte ein Bier. Um den Lungen bekannten Qualm zugönnen, habe ich mal eine geraucht.

Eine Anmerkung zu “Ankunft in Peking”

  1. Robbi Says:

    Wow, jetzt scheint der noble Teil der Reise zu beginnen 😉 Mit Chauffeur und allem drum und dran :O Wie geht’s dem Sonnenbrand ^^? Das Sie am Nationalfeiertag anreisen scheint ja etwas Pech gewesen zu sein! Aber es scheint Ihnen ja trotzdem Spaß zu machen! Stimmt es eigentlich, dass die Chinesen so klein sind ;)? Bin schon gespannt auf den nächsten Artikel!

    Robert

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